Soziale Arbeit bedeutet in erster Linie, Menschen aus der Isolation auf einen Weg zurück in die Gesellschaft und die Gemeinschaft zu führen. Die Wege in die Isolation können gezeichnet sein durch Arbeitslosigkeit, Krankheit, sozialer Ächtung sowie Alkohol- oder Drogenkonsum. Viele soziale Verbände engagieren sich mit zahlreichen Angeboten um solche Menschen. Auch wir wollen künftig unsere Verantwortung in diesem Bereich stärker wahrnehmen, da mitunter Menschen eine Hilfestellung benötigen, die sich in ihren Wohnungen selbst überlassen sind und in vielen Fällen nicht allein den Weg zu einem Sozialen Dienst finden.
Ab Januar 2025 wird bei der RUWO Anne Franke-Hürdler in diesem Bereich tätig werden. Aktuell absolviert sie an der Mitteldeutschen Fachakademie der Immobilienwirtschaft e.V. in Erfurt die siebenmonatige Ausbildung „Sozialberater/in“. Von den Grundlagen zum Aufbau unseres Rechts- und Sozialstaates über Praxismethoden der sozialen Arbeit, wie Diagnose eines Falls bis hin zur Gesprächsführung und Konfliktmanagement bietet diese Weiterbildung ein breites Spektrum an. Auch Selbstverteidigung ist enthalten.
In ihrer Arbeit wird sich sie u.a. um Fälle der Verwahrlosung kümmern, wenn beispielsweise ein Bewohner unter dem Messie-Syndrom leidet, allein in einer Wohnung lebt und Unterstützung benötigt. Auch andere psychische Erkrankungen können zur Isolation und zu Problemen mit anderen Mietern führen.
Dabei gibt deutschlandweit einen traurigen Trend. Im ersten Halbjahr 2024 gab es einen starken Anstieg bei den psychischen Erkrankungen. Aufgrund von Depressionen oder Anpassungsstörungen erhöhte sich die Anzahl von Fehltagen zum Vorjahreszeitraum um 14,3 Prozent (Quelle: DAK Psychreport 2024). Bereits 2023 hatte die DAK den höchsten Wert seit zehn Jahren gemessen.
In Rudolstadt wird Anne Franke-Hürdler ein Netzwerk aufbauen, um im konkreten Fall eine Hilfestellung einleiten zu können.
Welche soziale Einrichtung ist für welchen Fall zuständig? Weiterhin wird sie verstärkt den Hinweisen nachgehen, die wir von unseren Mietern erhalten. Wenn jemand einen ungewöhnlichen Geruch im Treppenhaus wahrnimmt oder ein Nachbar plötzlich nicht mehr gesehen wird.
Weiterhin ist sie die Ansprechpartnerin für unserer Wohnungen, die für Wohngemeinschaften obdachloser Menschen bereitgestellt werden und von der Diakonie Rudolstadt Bad Blankenburg betreut werden. Hier wollen wir mittelfristig eine Verbesserung der Situation für die betroffenen Anwohner und auch die betreuenden Personen erreichen.
Darüber soll auch die Gemeinschaft und Geselligkeit in unseren Beständen verbessert werden. Auch die Bildung von Hausgemeinschaften wird unterstützt, wie im Objekt in der Paganinistraße (siehe RUWO-Mieterpost Sommer 2024).
Ihre Arbeit als Bestandsbetreuerin wird sie mit kleinen Änderungen weiter fortführen. Dazu hat sie im Oktober ihr berufsbegleitendes Studium zur Immobilienbetriebswirtin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Herzlichen Glückwunsch!
Ansprechpartnerin für Soziale Arbeit bei der RUWO
Frau Anne Franke-Hürdler
Telefon: 03672 3485-26
E-Mail: bestandsbetreuung@ruwo-rudolstadt.de